Wasser ist der wichtigste Rohstoff in unserer Produktion und wir haben es uns zum Ziel gesetzt, den Wasserverbrauch – soweit wie möglich – zu beschränken, indem wir unsere Prozesse mithilfe von Technologien optimieren. In der Rektifikationsanlage unseres Werks im polnischen Lublin setzen wir ein geschlossenes Kreislaufsystem ein: insgesamt fließen pro Stunde 495 m3 Wasser durch die beiden Kreisläufe, ohne dass Abwasser erzeugt wird. Diese Methode verringert den Wasserbrauch der Anlage signifikant. Geschlossene Kreislaufsysteme benötigen nur kleine Wassermengen, um Verluste durch Verdampfung auszugleichen, und durch die Rückgewinnung von Kondenswasser aus Dampf sparen wir jährlich bis zu 5.200 m3 Wasser. Dieses Wasser kann zur Aufstockung verbrauchter Ressourcen im Kreislaufsystem verwendet werden.
Das Wasser unserer Produktionsstätten stammt aus ihren eigenen Grundwasserreservoirs sowie von externen Lieferanten, und wir verwenden kein oder nur in beschränktem Ausmaß Wasser von kommunalen Wasserversorgungssystemen, um einen zusätzlichen Bedarf auf Kosten der örtlichen Bewohner zu vermeiden, insbesondere in Zeiten einer möglichen Wasserknappheit. Die Kontrolle des Wassermanagements in den Werken erfolgt durch die Überwachung des Wasserverbrauchs und der Wasserqualität sowie die Instandhaltung der Einrichtungen und Anlagen zur Sicherstellung einer erstklassigen Leistung. Wir halten uns an jedem Standort an die gesetzlichen Vorschriften und verfügen über die erforderlichen Wasserentnahmegenehmigungen und Verträge mit Lieferanten. Jedes Werk verfolgt bestimmte Zielvorgaben in Bezug auf den Wasserverbrauch pro Liter Endprodukt.
Die wichtigsten Umweltgefahren, die in der Norm ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme aufgeführt sind, beziehen sich auf das Wassermanagement und insbesondere das Risiko:
- einer Kontamination von Hauptwasserleitungen
- einer schlechten Qualität des in der Produktion verwendeten Wassers
- eines niedrigen Wasserstands bei eigenen Wasserentnahmestellen
Wir hatten noch nie ein Problem mit der Kontamination von Wasserzuläufen aufgrund externer Risiken wie Sabotage, nehmen diese Gefahren jedoch sehr ernst, auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer solchen Kontamination gering ist. Im Falle einer solchen würde die gesamte Produktion im Werk zum Stillstand kommen. Unsere Wasserzuführungen wurden als besonders überwachungsbedürftige Bereiche eingestuft, mit zugewiesenen Gefahrenlisten und Maßnahmen zur Gefahrenverringerung. Zusätzlich zur Überprüfung der Wasserqualität auf physische, chemische und biologische Agenzien wurden für unsere Wasserzuführungen gesetzliche Schutzzonen eingerichtet und Arbeiten und Aktivitäten in deren Nähe beschränkt. Regelmäßig werden der Grundwasserspiegel unserer Brunnen sowie die Brunneneffizienz überprüft. Die zuvor genannten Maßnahmen dienen dazu, die übermäßige und unnötige Nutzung von Wasserressourcen zu vermeiden. Der Zugang zu unseren Brunnen ist abgesichert, um unsere Wasserressourcen vor mutwilligen Handlungen Dritter zu schützen.
Schlechte Wasserqualität stellt für die Produktion ein Risiko dar, wobei wir noch nie ein Problem damit hatten. Wir führen Qualitätskontrollen bei den Wasseraustrittsstellen der Wasserenthärtungsanlage und der Osmosestation durch, und das Wasserhärte-Warnsystem stoppt sämtliche Vorgänge der Anlage automatisch, wenn festgelegte Härtegrade überschritten werden. Wir führen eine regelmäßige Wartung der Anlage sowie regelmäßige Qualitätskontrollen durch, um eine gleichbleibende Wasserqualität bei der Herstellung unserer Endprodukte sicherzustellen.
Ein weiteres Risiko ist das mögliche Absinken des Wasserpegels in unseren eigenen Wasserreservoirs, was zu einer Produktionseinschränkung oder -unterbrechung führen würde. In Zukunft könnte der Klimawandel dazu führen, dass dieses Risiko mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auftritt. Wir errichten keine neuen Produktionsstandorte in Regionen mit einer Wasserknappheit, allerdings sind einige unserer bestehenden Betriebsstätten bereits in die Jahre gekommen und wurden zu einem Zeitpunkt errichtet, als es noch keine Wasserbeschränkungen gab. Wir analysieren die Auswirkungen unserer Produktion auf Wasserressourcen, insbesondere in Phasen von erhöhter Wasserknappheit. 2019 führten wir umfassende Tests zu den technischen Bedingungen und der Effizienz unserer Wasserreservoirs in Polen durch. Ein Vergleich mit den Messungen im Jahr 1986 zeigte, dass der Wasserpegel gleich geblieben ist. Dies ist auf das umsichtige Wassermanagement und die fortlaufenden Initiativen zum Schutz der Wasserreservoirs in einem Zeitraum von 40 Jahren zurückzuführen. Aufgrund dessen war es uns möglich, nachhaltig zu arbeiten und die Ressourcen in einem unveränderten und guten Zustand zu erhalten. Das Wasser für unser Werk in Lublin wird aus Kreideablagerungen gewonnen; es ist von hoher Qualität und wird für unsere Endprodukte verwendet. Diese Depots liegen viel tiefer als jene, aus denen die lokale Gemeinde ihr Wasser gewinnt, und unsere Produktionsaktivitäten haben keine Auswirkung auf den Pegelstand der Wasserressourcen, die von unseren Nachbarn verwendet werden. Durch unsere Wassergewinnung aus alten geologischen Formationen leisten wir einen fortlaufenden Beitrag zum Schutz des Wassers. Da wir seit diesem Jahr laufend den Wasserstatus unserer eigenen Wasserreservoirs überwachen, können wir Fluktuationen bei Wasserdepots besser verstehen und rasch auf Unregelmäßigkeiten aufgrund von Klimawandel, wie Dürre, Hitze und Winter ohne Schnee, reagieren. Schneedecken sind die Hauptquelle für die Erholung von Oberflächengewässern. Langfristig können sie sich jedoch auch auf die Wassermenge in tiefen unterirdischen Speichern auswirken.
Im Jahr 2020 unterzogen wir unsere eigenen Wasserreservoirs einer Risikoanalyse und -bewertung und führten mithilfe des Tools AQUEDUCT Umfragen zu den Unternehmen durch, die all unsere Produktionsstätten mit Wasser versorgen. An den einzelnen Standorten wurde das Verfügbarkeitsrisiko der Wasserressourcen beurteilt (einschließlich Wasserknappheit, Erschöpfung der Wasserressourcen, zwischenzeitliche Schwankungen, saisonale Schwankungen, Abfall des Grundwasserspiegels, Überflutungsgefahr durch Flüsse bzw. an Küsten sowie Dürregefahr). Wir verpflichten uns, unsere Wasserentnahme für Hilfsprozesse zu verringern, zum Beispiel durch die Verwendung von Regenwasser für die Bewässerung von Grünflächen und die Nutzung von Abwasser.
Wir überwachen laufend die Qualität des Wassers und Abwassers unserer Produktionsstätten mithilfe von Lösungen wie Zwischenspeicherung und setzen Prozesskontrollen ein, um Abwasser mit einem hohen biochemischen oder chemischen Sauerstoffbedarf (BSB bzw. COD) mit Abwasser mit niedrigeren Schmutzstoffparametern zu vermengen. Unsere Werke verfügen nicht über eigene Abwasserreinigungsanlagen und ziehen hierfür externe Anbieter (kommunale Kläranlagen) heran, deren Betriebsparameter wir regelmäßig kontrollieren. Die Kläranlagen, in denen unser Abwasser gesammelt wird, erfüllen alle gesetzlichen Vorschriften und beachten bei der Freisetzung von aufbereitetem Abwasser in die Umwelt alle erforderlichen Vorgaben.
In unserem Unternehmen gibt es Prozesse zur Minimierung des Risikos von Lecks, welche die natürliche Umgebung, einschließlich der Wasserressourcen unserer Werke, kontaminieren könnten. Eine Risikobewertung für mögliche Industrieunfälle wurde durchgeführt und Verfahren wurden entwickelt, um diese zu verhindern und im Falle ihres Auftretens darauf reagieren zu können. Im Laufe des Jahres haben wir bei Lade- und Entladebereichen von Tanks Auffangwannen errichtet, um die Auslaufgefahr in diesem Bereich zu eliminieren. Zudem haben wir spezielle Notfalleinsatzteams zusammengestellt, die unter Teilnahme spezialisierter Feuerwehreinheiten in der Prävention und schnellen Reaktion in Stör- und Notsituationen geschult wurden.
- Wasserentnahme insgesamt
Hier die entnommene Wassermenge (Wasserentnahme entspricht dem Wasserverbrauch) in Kubikmetern für die Werke und das Lager (ausgenommen Geschäftsbüros).
2020: 423.100 m3 (2019: 1,6 %, Basisjahr 2015: 10,4 %)

- Prozentsatz von Gesamtwasserbrauch/-entnahme aus Regionen mit einer hohen oder extrem hohen Wasserknappheit
Die nachfolgende Grafik gibt Aufschluss über den Prozentsatz der Wasserentnahme (Wasserentnahme entspricht Wasserverbrauch) von Produktionswerken, mit Ausnahme von Geschäftsbüros, in Regionen mit einer hohen oder extrem hohen Wasserknappheit.
2020: 53,43 %

Die nachfolgende Tabelle zeigt das Ausmaß von Wasserknappheit in den Werken des Konzerns.
Standort |
Ausmaß der Wasserknappheit |
Deutschland |
Hoch (40 – 80 %) |
Tschechische Republik |
Niedrig bis mittelhoch (10 – 20 %) |
Lublin, Polen |
Mittelhoch bis hoch (20 – 40 %) |
Gesammeltes Wasser nach Quellen (Jahr 2020)
- Grundwasser (Bohrbrunnen/Quelle)
Frischwasser (≤1.000 mg/l gelöste Feststoffe insgesamt) – 148.300 m3
Wasserentnahme insgesamt durch Dritte nach Entnahmequelle
- Oberflächenwasser – 45.300 m3
- Oberflächenwasser – 229.500 m3

- Index der Wassereffizienz
Wir bestimmen den Wasserverbrauch pro Liter eines verpackten Liters (mit Ausnahme von Geschäftsbüros).

Im Jahr 2020 erfüllte die Qualität des Abwassers aus unseren Industriewerken und Büros, die durch die Indikatoren BSB (Biochemischer Sauerstoffbedarf) und COD (Chemischer Sauerstoffbedarf) ausgedrückt wird, zu 100 % den lokalen Anforderungen und Vorschriften. Wir verzeichneten keine Vorfälle im Zusammenhang mit schlechter Qualität des Abwassers, das von den Betreibern der Kläranlagen, mit denen wir kooperieren, in die Umwelt freigesetzt wird.